Was sollte man als Deutscher über Usbekistan wissen. Usbekistan hat ein ähnliches Schwanenregime wie Turkmenistan. Nicht ganz so absurd. Gefoltert und unterdrückt wird aber auch hier gern. Da es keine Rohstoffe hat kommen keine Firmen die die Foltergeräte finanzieren. Da hilft die Regierung aber gern aus. Da wir eine Militärbasis in Usbekistan für den Afghanistan Krieg haben und der Rücktransport soll nun auch über Usbekistan laufen, geben wir Geld an die Regierung ab. Korruption gibt es ja auch kaum. Wir gaukeln dem einem Land vor die Samaritas zu sein die die Demokratie bringen und in anderen Ländern finanzieren wir die Diktatur. Paradox? Für die westliche Politik scheinbar nicht!
Die Kulturreise geht zu ende!
Bukhara und Samarkand sind die letzten Stationen der Kulturreise an der Seidenstraße. Danach kommt nur noch Sowjetschiss! Nach zu vielen Kilometern auf großen Straßen mit zu vielen Autos und öder Landschaft ward es für mich Zeit Lucy „Lebe wohl“ zu sagen. Ich habe in Samerkand im SOS Kinderdorf einen netten Platz für sie gefunden. Möge sie ihre wohl verdiente Ruhe bekommen. Die Kinder werden sie bei Zeiten zerlegen.
Nach den üblichen Grenzformalitäten ging es direkt nach Buhkara. Es war zwar wieder Gegenwind und der Weg war weit aber da am Abend das Finale war musste ich kurbeln. Zum Glück ließ der Wind abends nach und ich habe es bis zum Fernseher geschafft. Was soll man da schreiben. Mit einem Reus zu wenig und einem Löw zu viel sind wir hin gefahren. Wir spielen endlich wieder schlecht (Ausgenommen das Finale) und gewinnen. So wie früher eben. Die anderen machen das Spiel und Schland gewinnt! Von Bukhara habe ich mich noch über Shahrisabz nach Samarkand gequält. Ich hatte wirklich keinen Bock mehr! Habe einen Rucksack in ganz Samarkand gefunden. Hoffe er hält 2 Monate. In China wird es wohl was geben.
Bukhara
… ist eine kleine nette Stadt mit einer schönen restaurierten Altstadt. Da es zur Zeit viel zu warm ist ist keine Hauptsaison und somit sind nicht viele Touristen in der Stadt. Da kann man bei den Hotels immer über den Preis reden. Da habe ich nach dem ganzen Stress erst mal ein paar Tage entspannt. Ich habe alle Fahrradfahrer die ich in Teheran getroffen hatte wieder gesehen. Das war ganz nett und wir waren einen Abend Bier und Wodka trinken. Muss auch mal sein. Bekannteste Person in Bukhara ist Ibn Sina. Der große Medicus von Isfahan. Das kluge Kerlchen hat immer wenn er beim studieren am ein nicken war einen Liter Wein zum wach bleiben getrunken. Ob man das heute auch noch so auslegen könnte?
Samarkand
… ist wirklich sehr schön und das sehenswerte Highlight der Seidenstraße für mich. Durch das restaurieren sieht es halt alles sehr neu und clean aus. Man bekommt einen guten Eindruck von der Hochkultur die damals hier herrschte wo sich die Europäer noch mit der Keule nieder knüppelten. Etwas weg von Zentrum in einer der Seitenstraße findet man schöne ruhige Guest’s House in denen man die Seele baumeln lassen kann.
Tachkend.
Das, wie ich finde, schönste in Taschkend sind die U-Bahnstationen. Das sind Säulengänge mit typischen Sowjet – Illustrationen (Arbeiter und Friedenstaube) an den Wänden. Man möchte sich ein Bettlacken umwerfen, darunter nackt, und mit einem Glas Wein durch den gang schreiten und Goethe rezitieren: „ Nicht mehr bleibest du umfangen, In der Finsterniß Beschattung, Und dich reißet neu Verlangen, Auf zu höherer Begattung“. Die Frauen schmelzen dahin und die Cops die angerannt kommen um mich nieder zu knüppeln fallen über die dahin schmachtenden Frauen. Das erzeugt ein tolles Bild in meinem Kopf! Nach Anschlägen im Fergana Valley stehen nun überall Schlümpfe rum. An jeder U-Bahnstationen werden die Taschen kontrolliert. Die einen wissen das es Schmarren ist und lassen einen durch und die anderen nehmen sich wichtig und kontrollieren.
Da ich seit den letzten Visaregeländerungen ohne Visa nach Kasachstan einreisen darf habe ich mich dazu entschieden über Almaty nach Bishkek Kirgisien zu fahren. Hatte das für besser empfunden da ich mit dem Zug reisen konnte. Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher. Eine Zugfahrt ist auf jeden Fall immer sehr interessant in diesen Ländern. Almaty brauche ich nicht groß erwähnen. Es wirkt wie eine Europäische Metropole mit Stahl-Glas-Häusern. Durch wenig U-Bahn und viele Autos gibt es das normale Verkehrschaos. Man steht mehr als das man fährt. Ein Sowjeteinschlag ist auch noch zu spüren.
Da Usbekistan eine sehr junge Gemeinschaft ist versuchen sie mit der Geschichte diese zu manifestieren. Der Volksheld ist Timur der Lahme. In Europa kurz Tamerlan genannt. Er ist quasi der Vater aller Usbeken. Er hatte eine Behinderung und deswegen der Lahme. Er hat es trotz Behinderung vom Pfuzi zum Tyrannen geschafft. Da kann man sich ja auch ein Beispiel nehmen. Das ist wahrscheinlich überall das gleiche. Jede Nation braucht einen Massenmörder als Idol. Die Tamerlan und wir Bismarck. Ist schon ein bisschen krank, ne! Nicht aus zu malen wenn Hitler gesiegt hätte, was?
Alles Wodka oder was?
Über den Wodkakapitalismus habe ich ja schon philosophiert. Weiter geht es. Die stellen sich als Muslime dar aber die kennen nicht eine der 5 Säulen der Muselmänner. Die fasten nicht aber die Party nach dem Fasten feiern natürlich alle. Es wäre natürlich gut wenn sie sich nur das Gute aus der Religion raus ziehen würden. Aber den Hass propagieren sie auch. = Wodkaislam!
Gastfreundschaft
Ei jei jei. Diesmal musste ich saufen! Bin in Taschkent in eine Kneipe gestolpert und wollte was zu essen. Einer der ein bisschen englisch konnte hat mich mit an seinem Tisch genommen und mich eingeladen. Es war halt alles nicht gut was ich bestellt habe und er wollte mir immer was anderes aufschwatzen. Meine Namen Jimy und Marcel waren auch nicht zulässig! Wir haben uns auf Heinz geeinigt. Na ja. Es hat nicht lange gedauert und der erste Schnaps stand auf dem Tisch. Keine Ahnung wie lange ich bei ihm war ehe ich mich wirklich los reißen musste. 2-3 Stunden, mehr waren es nicht. In der Zeit gab es 1 Bier und 7 doppelte usbekische Weinbrände. Pfui. Nach dem 5. war Hitler sein großer Bruder und nach dem 6. sein great Vater. Da musste ich dann wirklich los. Einer für den Weg musste eben noch rein. Der hat mir gesagt das ich nicht U-Bahn fahren darf. Das ist mit Flagge verboten in Usbekistan. Ich habe es besser gewusst und gesagt das passt schoo da ich Weißer bin. Im Nachhinein bin ich durch gekommen aber ich habe viel Zeit in den Stationen mit den Officers verbracht. Ich hatte fürchterlich einen klemmen und habe meine Abreise um einen Tag verschoben!
Eindrücke einer Zugfahrt
Die Leute hier liegen die ganze Zeit nur rum. Das gebe es in Indien nicht. Erst recht nicht wenn ein Weiser in der Box ist. Man konnte selten unten sitzen und musste nur liegen. Sehr unangenehm für mich. Ich habe mir die Box mit Frauen und Kindern geteilt. 2 von diesen Damen wollten mich zum Mann weil sie sich ein besseres Leben davon erhoffen. Auf einem Fahrrad? Die spielen nicht mit den Kindern. Die kleinsten bekommen die ganze Aufmerksamkeit der Mutter und sobald die mal den Arsch dreht geht die Sirene an. Die werden nur mit essen ruhig gestellt. Wenn die mit technischen Verständnis auf die Welt kommen würden, würden die den Zug bei der Fahrt auseinander nehmen weil ihnen Langweilig ist. Die etwas älteren (so 6 oder 7) wirken eher wie Erwachsene. Reden kaum, Lachen selten und haben kein funkeln mehr in den Augen. Die kleinen in meiner Box vielen auch noch ständig von Sitz. So kam es wie es kommen musste. Die Kleine viel mitten in der Nacht von der Liege und lag nun unterm Tisch im Dunklen und die Sirene ging an. Sie wurde einfach aufgehoben und durfte dann bei Mutti schlafen. Die lernen schon Früh das man im Leben manchmal verliert und das manchmal die anderen gewinnen. Ich denke wir brauchten an der Grenze 3 – 4 Stunden. Die sind halt effizient. Ausreise: Soldat sammelt alle Pässe ein und Hunde werden durch den Zu geschickt. Pässe kommen zurück und werden wieder ausgeteilt. Zug fährt 1000m und das gleiche Spiel von vorn. Wenn der Steuerzahler ein bisschen Anarchie in sich hätte würde er darüber mal nachdenken. Sicherer hat dieses Spektakel die Welt jedenfalls noch nicht gemacht! Die Landschaft ist auch schnell beschrieben. Erst grüne Steppe und dann wieder Wüste. Ein Paar Pferde sieht man. Ich denke so halb wild. In Kasachstan soll der Hybride zwischen Kamel und Dromedar leben. Die Frage dazu gibt es eins zu eins im Internet und ist auch beantwortet. Wenn mir mal einen Tag unterwegs sind nehmen wir nicht den ganzen Haushalt mit und verzichten halt auf was. Das ist für diese Menschen unvorstellbar. Da wird halt der ganze Krempel mit geschleppt. Standard ist Teekanne und Teeschalen und das Töpfchen für den Nachwuchs. Alles was man im Zug so gar nicht braucht für mein Verständnis! Das macht alles eine Riesen Sauerei und da fühlen sie sich scheinbar wohl. Nach einer Stunde ist der Zug zugemüllt und der Boden mal nass, mal verklebt. Die Kinder stehen bis zur Unkenntlichkeit im Dreck. Während der Fahrt kommt einer und wischt den Zug. Hält halt nicht lange. Bevor sie aussteigen ziehen sich alle um, um den Schein zu waren. Spektakulär!! Wenn ihr mal in diesen Länder unterwegs seit dann gönnt euch das mal. Es ist ein Erlebnis.
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