Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen. Wenn ihr ihnen von einem neuen Freund erzähl, befragen Sie euch nie über das Wesentliche. Sie fragen euch nie: Wie ist der Klang seiner Stimme? Welche Spiele liebt er am meisten? Sammelt er Schmetterlinge? Sie fragen euch: Wie alt ist er? Wieviel Brüder hat er? Wieviel verdient sein Vater? Dann erst glauben sie ihn zu kennen.
(der kleine Prinz)
(Die Bilder sind wahllos und ohne Zusammenhang eingefügt. Sie diene nur zum schmuzeln und auflockern. Die meisten sind nicht von dieser Reise.)
Das für mich schlimmste an der Seidenstraße ist das Essen. Ich habe in meinen Leben noch nie so sehr auf den Genuss leckerer Speisen verzichten müssen. Das hat mich zum Teil ganz schön deprimiert. Wenn ich in Südostasien schlecht drauf war habe ich bei einem Essenstand angehalten und alles war wieder gut und ich konnte mit neuen Mut auf den Bock steigen. An der Seidenstraße war ich nach dem Essen mehr Daun als zuvor.
Die andere Sache die nicht geht ist der Visaschiss. Keine Ahnung warum die sich hier so anstellen. In Südostasien ist das um einiges einfacher. Auf der Seidenstraße muss man sich genau überlegen wo man für welches Land die Visa beantragt. z.B. Iranvisum in Trabzon und Chinavisum in Teheran. Selbst in einem Land (z.B. Türkei) sind die Visabestimmungen total verschieden. Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Außerdem bin ich im Iran, Türkei und Usbekistan Schländer. Da ist es doch Wurst welche Beziehungen die Länder gerade miteinander haben. Schländer, Faschist, 400 Doller! England, Hure Amerikas, 450 Doller! Amerikaner, Schurkenstaat der festlegt welches Land ein Schurkenstaat ist, 500 Doller! Schweiz, halten sich aus allen raus, 50 Doller! Iran, gute Kerle, 0 Doller! Das sind doch Regeln die man nachvollziehen kann. Bürokratie stinkt und Zentralismus auch!
Statistik:
gefahrene Kilometer: zu viele ohne Singeltrail
Höhenmeter: zwischen 300 und 486 Billionen
Übernachtungen im Zelt: ein Paar aber zu viele ohne Kulisse!
Schlechtes Essen: ohne Worte
gutes Essen: wirklich selten!
Pannen: Platten sind zu normal um darüber zu schreiben! Gepäcktaschenhalter gebrochen. Mit Schelle und Kabelbindern repariert. Hat so mehr Kilometer gehalten! Hinterradmantel getauscht.
Was macht Sinn: 26 statt 28 Zoll. Bei 28 sollte man eine Reifendecke dabei haben. Für 26 bekommt man fast überall was! Nichts gutes aber man kommt weiter. Mein mitgenommener Faltreifen von Schwalbe kam 50 Euro. Das geht nicht!
Wetter: Wechselhaft bis Heiter
Länderfavorit: Iran, die persische Architektur ist immer gleich und zieht mich nicht an aber die Leute im Iran waren interessant. Es gab natürlich in jedem Land gute und schlechte Begegnungen und viel interessantes zu sehen aber im Iran war die Dichte der schönen Erfahrungen am Höchsten. Auch das es so anders ist als ich es mir vorgestellt habe und ich es aus den Medien kenne. Da merke ich deutlich das unsere Medien alles andere als frei sind und das Bild verzerren! Dafür gibt es wieder mal ein Pfui von mir. Ich glaube auch das der Umgang mit den Frauen trotz Gesetzt ein besserer ist als in den restlichen Ländern der Seidenstraße. Wäre hätte das zu vor Gedacht? Ich nicht! Im Iran haben die Frauen Glück das es statt Wodka Bildung gibt.
Gespräche: Zu viel smalltalk für meinen Geschmack. Woher kommst du und wo gehst du hin? Wie alt und wie viele Esel kannst du dein eigen nenne?
Wie viel mal habe ich mir die Frage gestellt warum ich diesen Mist mache: Das kommt schon mal vor und als die Frage gedrückt hat musste ich Lucy abgegeben.
Überfälle: Keine! Ich bin von Gott behütet, oder so. Zu viele Jugendliche habe sich bei Gesprächen an den Sack gepackt. Manche wollten auch damit was ausdrücken. Weiß bloß nicht was. Die Sexneurose war etwas penetrant!
Feind der Reise: Hunde und Schwäne die die Weltherrschaft an sich reisen wollen. Wind, Visa, Militär/Polizei und Regierungen allgemein!
Verschleiß: 2 Hosen die am Arsch durch rieben waren. Hemd und T-Shirt von der Sonne durchstrahlt. Meine alten Wohlfühlsocken. Lucy gesamt.
Band und Album der Reise: Primus – frizzle fry
Buch der Reise: Horst Stowasser – Freiheit Pur
Highligts Landschaften: Kappadokien
bestes Hostel: the midland hostel in Bukarest. Wie zu Hause!
never again: Turkmenistan!!
An die nächste Genration Radler: Nie ohne Kabelbinder und Schellen los fahren! Weniger ist mehr! Mehr als 20kg Gepäck ist nicht Ratsam. (schaut dazu mal beim Alpenzorro rein, der radelt gerade mit Spionin durch Südamerika, das Mädel hat auch nichts weiter mit)
Was ich vermissen werde: Den Ruf des Muizien! Eine Kirchenglocke ist mir dagegen unsympathisch und schrill. Das flehen um Gottes Beistand oder preisen mit einer herzerreißenden Stimme hat mich oft zum inne halten bewegt!
Autos: Keine Ahnung wie das genau funktioniert aber irgendwie muss vom Motor her ein Gas in die Fahrerkabine geleitet werden das die Leute aggressiv macht. Weltweit. Mein Vorschlag zur Behandlung ist laufen, Fahrrad fahren und öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
Tipp an die Autobauer um noch mehr Kohle zu machen: Die Spiegel für die Autos des asiatischen Marktes kann man getrost weg lassen! Die werden eh nicht genutzt und sind nur im Weg!
Kinder: Sehr zurückhaltend und schüchtern. Nur bei den Kurden wurde ich von Kindern überwältigt die angerannt kamen und alle Hallo durcheinander schrien. Die haben mich auch sogleich mit Steinen beworfen. Ich werde lieber von Rotzlöffeln mit Steinen beworfen als in Kinderaugen ohne Funkeln blicken zu müssen! Die Aussagen sind etwas wage aber sie werden wohl dazu erzogen ältere Leute nicht einfach anzusprechen. Aus Respekt vor dem Alter!?!?!?? Seit wann ist denn altern ein Privileg? Alt wird man doch von allein! Man muss nur aufstehen und die Lebenserhaltenden Maßnahmen wie essen und trinken durchführen. Das reicht zum älter werden aus, macht aber keinen weiße! Sind wir ehrlich. Die alten machen die Politik. Sehr überholt, unterstützen immer Kriegstreiberei, schüren Hass, Elend und grallen sich aus Gier an der Macht fest. Warum soll ich davor Respekt haben. Da hat für mich ein junger Mensch der irgend welchen Utopien nachjagt mehr Mus auf dem Löffel! Diese jungen Leute werden gern von den alten für ihre scheußlichen Zwecke missbraucht. Soll ich dann eigentlich Respekt vor einer Zahl haben oder vor dem alten Menschen. Sind wir wirklich noch nicht weiter??
Älter werden schützt nicht vorm dämlich sein und dämlich sein heißt nicht alleine sein!
(Düsenjäger – Leute mit Senf)
terribly wrong!: Wenn ich auf reisen bin sehe ich es ganz deutlich. Wir wurden nicht aus dem Paradies vertrieben. Der Garden Eden ist ständig um uns. Wir verschließen bloß die Augen und nehmen uns nicht genug Zeit um alles zu betrachten. Die Erde ist so wunderschön und in den Menschen gibt es so viel gutes. Das muss das Paradies sein. (klingt ganz schön abgedroschen wenn ich das so lese aber so fühle ich eben)
Fazit: Vor 10 Jahren war es wahrscheinlich eine schöne Reise mit dem Fahrrad der Seidenstraße zu folgen. Heute sind einfach zu viele Autos unterwegs. Das störte mich sehr. Es ist aber immer noch sehr interessant die Kultur zu erleben obwohl auch hier die kulturelle Verarmung durch den westlichen Lebensweg einsetzt. Mit dem Sowjet werde ich nicht warm. Die Lachen mir einfach zu wenig!
Man sieht nur mit dem Herzen gut! Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!
(Lothar Matthäus)