Zur Entstehung

Vor langer langer langer Zeit lebte mal ein großer Riese. Dieser war so groß das er aufpassen musste, wenn er in der Nacht zum pissen aufstehen durfte, das er nicht mit der Birne gegen den Mond rasselt. Deswegen auch die spezielle Mondoberfläche. Der Riese hat den Mond zum Zähneputzen genutzt. Völlig klar. Vor langer langer Zeit viel der Riese um und ging nicht ins Nirwana ein sonder wurde als viele kleine Riesen wiedergeboren. Diese Individuen fühlen sich aber immer noch als Riesen. Auf jeden Fall bildet der umgefallene Riese die heutige Oberfläche der Erde. Falten sind Gebirge, Schweißtropfen Gewässer und Haare Bäume. Auch völlig klar. Dankt dem Riesen für die wunderbare Welt denn er war auch mal ein Lebewesen und durch die Abhängigkeit aller Dinge von allen andern ist er auch in uns. Auch völlig klar, oder?

Die heiligen Berge

… sind meistens große Felsen in denen normal wandern nicht möglich wäre. Klettern könnte man eventuell gut. Es werden Treppen an den Fels angebracht oder in ihn hinein geklöppelt. Man hat keine Chance dem Menschenstrom aus dem Weg zu gehen auf geheimen Pfaden zum Beispiel. Es gibt keine. Es gibt wohl welche aber auf diesen sollte man wirklich klettern können und Sicherung dabei haben. Auf den Touristenrouten findet man keine Erleuchteten. Diese sitzen abseits in Höhlen und auf anderen Gipfel. Ich weiß nicht wie die dahin gekommen sind. Geflogen vielleicht. Ich habe mir auch nicht die Mühe gemacht sie zu suchen. Ich finde es ganz spaßig zu sehen. Die Zeiten in denen die Frauen in Stöckelschuhen über die Berge geklappert sind, sind leider vorbei aber man findet noch welche im Pyjama oder Plüschkostüm. Viele sind nicht schwindelfrei und verkrallen sich im Geländer. Alle müssen ein Foto von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten nur mit sich drauf haben. Dafür wird sich angestellt und wenn ich sonst gefragt werde ob ich mit auf das Foto kommen würde, werde ich an den heiligen Bergen weggeschickt wenn ich die Aussicht genieße. Es werden Luxushotels auf den Bergen errichtet und utopische Preise verlangt. Da ich nicht buche habe ich so wie so keine Chance, da immer voll. Jeder geht sein Tempo ist für uns meistens nicht möglich. Ich bin geneigt ihnen Bewegung abzusprechen so langsam können die gehen. Ob jung oder alt, alle nach 5 Stufen im Arsch und brauchen Sauerstoffzelt. Bei uns sind wenigstens die alten zwischen 40 und 70 fit. Die Jugend ist aber bei uns genau so im Arsch vor allen die die bei der SGF spielt (HeHe).

Huang Shan in der Provinz Anhui

Kehrt man von den fünf heiligen Bergen zurück so möchte man keinen anderen Berg mehr sehen. Kehrt man von den gelben Bergen zurück so möchte man die fünf heiligen Berge nicht mehr sehen.

(Hugh Hefner)

Bei 200 Nebeltagen im Jahr ist es ein mysteriöser Flecken Land. Diesmal gibt es keine Evolution durch anpissen. Hatten wir ja schon. Diesmal ist der gelbe Kaiser, der Urvater der Chinesen, am Namen schuld. Wer weiß ob das überhaupt Nebel ist oder nicht der Geist des Kaisers der noch immer die Geschicke Chinas lenkt. Von diesem Standpunkt aus hatte ich Glück. Ein Tag Nebel und Null Sicht und einen Tag Sonne. Zum Anfang ist es noch ganz lustig im Nebel rum zu irren. Auch interessant zu sehen wie der Geist des gelben Kaisers die spitzen Felsgipfel umspielt aber nach ein paar Stunden ging es mir nur noch auf den Sack das ich keine Sicht hatte. Hätte mich am liebsten in einem Hotel verkrochen. War aber nichts zu machen und im Endeffekt habe ich draußen in einem Pavillon übernachtet. Ohne Sonne ist es auch schon recht kalt auf 1000m Höhe und man kann sich nirgends hin setzten und eine große Pause machen. Also keep on walking. Der Staff vom Hostel hat behauptet das es gefährlich wird. Diese Meinung kann ich aber nicht teilen. Berühmt ist der Berg durch die spitzen Granitgipfel geworden an und auf denen Bäume wachsen. Für den Weg nach unten würde ich ungeduldigen Menschen trotzdem die Gondel empfehlen. Das war echt anstrengend. Zum Zitat will ich noch schreiben, sie waren eben noch nicht in den Alpen und im Elbsandsteingebirge auch nicht. Der schönste Teil des Areals war für mich der grand canyon. Da ich draußen geschlafen habe bin ich abgestiegen. Habe deswegen und wegen Faulheit den Sonnenaufgang nicht gesehen. Egal. Ab 2 Uhr Morgens klarte der Himmel auf und ich konnte den Mond und die Sterne sehen. Ab da an wurde die restliche Nacht sehr frisch!

Hua Shan bei Xi’an

Nach dem der Riese umgefallen war und liegen blieb war das ganze noch nicht bis ins letzte Detail fertig gestellt. Nach einer Flut, die durch einen Witz vom Affenkönig ausgelöst wurde bei einem Pfirsich Bankett bei der Himmelskönigin, hat man den Halbgott Julin (Herkules von China) geschickt um das zu klären. Dieser hat kurzer Hand den Fels auseinander gerissen und das Wasser konnte abfließen. So bekam der Hua Shan seine Form. Der Hua Shan ist der Zeus unter den heiligen Bergen. Die ungewöhnlichsten Dinge ereignen sich da. Papierschnipsel fliegen nach oben zu den Göttern. Wenn die Papierschnipsel aufsteigen kommen aus dem Nichts Schwalben an und verschwinden erst dann wenn sie alle Papierschnipsel eingesammelt haben. Die Umweltpolizei der Götter damit sie nicht zugemüllt werden. Da greift der Mensch wieder mal nach den Sternen und will seinen produzierten Müll bei den Göttern deponieren. Man steigt zuerst auf einen Vorfelsen und von da aus führt nur ein Weg auf den Hua Shan. Der führt über einen 3 Meter schmalen Kamm vor dem schon Dichter in die Knie gegangen sind, geweint haben und den Himmel um Mut beten mussten. Wenn man das geschafft hat kann man eine Runde über die Gipfel drehen. Es wurden viel chinesische Schriftzeichen in den Fels geritzt. Eventuell auch von Göttern oder Geistern. Ich habe wieder draußen auf einer Bank gepennt und pünktlich früh um 6 bei Sonnenaufgang kamen die ersten Chinesen um die Wiederankunft der Sonne zu feiern. HaHa, nichts wurde daraus. Die feine Frau hat sich hinter einem Wolkenkleid versteckt. Für mich war es eh zu kalt um weiter zu pennen. Rein in die stinkenden Wanderschuhe und weiter.

Qiyun Shan

Wenn man einmal am Huang Shan ist kann man auch den Qiyun Shan und den Jiuhua Shan mitnehmen. Ich habe mich für den Qiyun Shan entschieden. Zu dem kann man von Huang Shan City (Tunxi) radeln. Der Berg ist nicht hoch aber es befinden sich mehrere Tempel und ein kleines Dorf darauf. Überall sieht man Leute mit Räucherstäbchen in den Händen die sich vor den Heiligen/Göttern verbeugen. Ein paar Kinder springen mit den Stäbchen dazwischen rum. Es ist eine nette kleine Wanderung mit schönen Panoramen. Da ich vom Huang Shan schwere Beine hatte habe ich die Seilbahn nach oben genommen. Hatte schon ein bisschen Angst! Runter bin ich lieber gelaufen. Man muss ja das Glück nicht zu sehr herausfordern!

Storie aus den Reiseberichten der letzten Reise

 Habe in einem Kaff am Hua Shan den Bahnhof gesucht. Da hielt einer an und fragte was ich suche. Er wollte mich auch mitnehmen. Er verriegelte nach dem Start die Türen. Da hatte ich das erste mal Angst! Das ist aber ich glaube nicht unüblich in Asien. Dann gab es small talk. Alles OK. Irgendwann stellte er die frage ob ich Schwul bin. Angst!! Ich verneinte aber er redete einfach weiter. Er wäre schwul! Er wolle mein Ding sehen und er wolle mir einen blasen! Bei diesen Sätzen musste er mir natürlich auch in den Schritt greifen. Angst!!! Er hat mich aber ohne zu hindern aussteigen lassen und es ist jeder seiner Wege gegangen. Mein Arsch ist noch Jungfrau! In dem Dorf gab es weit und breit einen englisch sprechenden Mann, der schwul ist und auch noch meine Schnippellocken wollte. Glück muss man eben haben! Darauf habe ich am Bahnhof erst mal ein Bier zu mir genommen.

(Jimy der Reisende Muckuluckusultanowitsch)

Jetzt mal Butter bei de Fische

Zum Schloss Neuschwanstein im schönen Allgäu pilgern jährlich 1,5 Millionen Menschen. Den Huang Shan besuchen dagegen jährlich lächerliche 15 Millionen Menschen. Kranker scheiß!! Ich hätte mit meiner Kritik zu den Chinesen vielleicht noch warten sollen oder es ist Gebirgsabhängig. Vor 2 Jahren am Hua Shan wurde keine Rücksicht auf die Lastenträger genommen und wenn es möglich war wurden sie angerempelt. 2014 am Huang Shan dagegen wurde aufgepasst und ordnungsgemäß Platz gemacht wenn einer dieser wichtigen Herren vorbei torkelte. Also entweder es hat sich der Umgang im allgemeinen in 2 Jahren gebessert oder es ist von Berg zu Berg unterschiedlich. Vielleicht waren an diesen beiden Tagen auch nur die vernünftigen Chinesen auf dem Berg. ABM?!?! Ein Lastenträger soll für eine Tour 150 chinesische Ringbingbing bekommen. Sprich 300 hoch und runter. Normal 300 am Tag manche vielleicht 600. Bei 300 und 30 Tagen Arbeit im Monat sind das über 1000 Euro im Monat. Das kann ich kaum glauben. Damit ist man Schwerverdiener in China. 150 per Day oder Tour hoch und runter eher. Trotzdem noch ein gutes Gehalt in China das nicht jeder bekommt! Die Seilbahnen sind ausschließlich dem Menschentransport vorbehalten. Auch wenn die Gondeln leer fahren.

Fazit

Mir persönlich hat es am Hua Shan besser gefallen als auf dem Huang Shan. Die Landschaft ist bei beiden Bergen schön und am Hua Shan kommen noch die Tempel dazu. Das rundet die ganze Sache etwas ab. Wer ein bisschen Nervenkitzel sucht ist auch am Hua Shan besser aufgehoben. Es gibt einen Klettersteig. Mit vollem Rucksack habe ich den aber ausgelassen. Wenn man Glück hat trifft man einen Daoisten. Die Lassen sich einen Bart wachsen. Da sie aber nur 3 lange Härchen am Kinn vorweisen können ist das sehr amüsant zu sehen.

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