Iran the Shangri La

Was führt mich zu dieser Aussage. Ich habe es schon in meinem ersten Bericht geschrieben. Es konnte natürlich nicht perfekt bleiben aber immer noch überragend. Am letzten Morgen hat die Frau vom Hotel die Hand aufgehalten und mir zu verstehen gegeben das sie etwas Geld möchte. Da ist der schlechte Einfluss von Turkmenistan zu spüren. Ansonsten nichts der gleichen in einem Monat. Klar kommt mal eine/einer durch den Bus und verkauft Kaugummis oder anderen Blunder und bleibt bei einem Weißen länger stehen. Ganz ohne Armut geht es eben nicht in diesem System! Aber ehrlich. Das sticht einem echt ins Auge. Hier gibt es nicht annähernd so viele Schnurrer wie in europäischen Großstädten oder wie in Kambodscha und Indien. Es ist beeindruckend und zugleich verstörend zu sehen das es in einem Land das von der reichen Welt abgeschnitten scheint so wenig Obdachlose und Bettler gibt! Ich kann den lieben Menschen des Iran nur wünschen das wenn sich das Land öffnen darf der Casinokapitalismus keinen Einzug erhält und die Gesellschaft mit Neid und Gier überzieht. Wenn ich an die Zeit und die Eindrücke denke, raschelt es im Kopf mehr als zu vor wie arm die westliche Welt ohne soziale Gerechtigkeit doch ist. Dadurch muss ich mir die Frage stellen ob das Elend und die soziale Ungleichheit gewollt sind. Denn wir wissen alle das das Geld für alle reichen würde!!

touris!

vermummte Tourifrauen

Nun gewähre ich euch einen kleinen Einblick in ein paar Tage meines Radlerlebens. Ihr werdet lesen das es gar nicht so spannend ist. Also bleibt lieber zu Hause denn man braucht viel Luft auf der Kette!

Opa

Opa

03. Ramadan 1435 (01.07.2014)

Zum Datum. Bei den Mohammedanern war ja Jesus nicht der letzte Prophet und somit haben sie die Zeitrechnung erst bei Mohammed und seit dem Jahr der Hidschra umgestellt. Dank der 3 Wochen Wartefrist auf das Visa darf ich den Ramadan miterleben. Herzlichen Dank! Jetzt darf man am Tag nichts mehr essen und trinken. Mein Fahrrad war noch da wo ich es abgegeben habe und nun rollt es wieder. Da ich nicht in Teheran fahren wollte habe ich es am kaspischen Meer bei einer Familie untergestellt. Also wieder los, ich habe doch keine Zeit. Am kaspischen Meer steht ein Haus an dem anderen die Straße entlang. Da hat man nicht viel Zeit für sich. Ständig Salam und anhalten zum erklären woher ich komme und wohin ich gehe. Da gibt es auch kaum ein Platz wo man sich verstecken könnte um sich was in die Figur zu werfen. Wenn man dem Ufer des Sees folgt muss man keine Höhenmeter machen und der Wind hielt sich bei mir in Grenzen sodass ich gut voran kam und Kilometer machen konnte. Pünktlich zum Mittag hat mich ein Iraner vom Fahrrad geholt und mich zu einem Garten geführt. Dort lebten mehrere Leute in einer Gemeinschaft und diese unterhielten so eine Art Hostel. Sie haben aber auch ein Nachtlager über warm shouwers angeboten (for free). Es waren alles Leute die selber gern Reisen und zusammen eine tourist agency unterhalten. So kommt man auch im Iran an gutes Geld und 2 von ihnen lebten zum Teil in Europa. Sie waren gerade fertig mit frühstücken und ich bekam die Reste und es gab eine lebhafte Unterhaltung zum Thema Reisen. Dabei kam die Gastfreundschaft der Europäer nicht so gut weg. Der eine, halb Schwede, hatte eine große Fahrradtour in Europa gemacht. Er wurde nicht eingeladen zu den Familien (essen oder schlafen) und musste fest stellen das wir wenn wir reisen einen Account bei warm shower/couchsurfing erstellen und wenn wir die Reise beendet habe diesen wieder schließen. Nach einer Stunde ging die Fahrt weiter. Keine 10 min später kam ein Auto nah an mich heran gefahren. Aus dem Fenster kam ein Hey und mir wurde eine Gurke mit einer Scheibe Wurst umwickelt gereicht. Ich habe sie gegriffen und mich artig bedankt. Dann habe ich mir überlegt wie ich die nun verputze. Ramadan. Was solls, einfach rein damit. Erneut 5 min später fuhr das nächste Auto langsam neben mir. Da ich und der Fahrer akustisch nichts verstanden hielt er ein paar Meter weiter an und ich musste die üblichen Fragen beantworten. Da soll mal einer voran kommen. Wäre ich allen Einladungen zum Tee, Essen oder Schlafen gefolgt, ich wäre wohl keine 300 km weit gekommen. Danach ging es aber erst mal eine weile Vorwärts. Nachmittag passierte nicht mehr viel und nach 130 km konnte ich mein Zelt in einem Wald aufschlagen. Nacht!

Wir bauen Radwege und die brauchen nicht mal einen Fußweg.

Wir bauen Radwege und die brauchen nicht mal einen Fußweg.

04. Ramadan 1435

Früh habe ich mich aus meinen Schlafsack gepellt und mich auf’s Rad geschwungen. Es war erneut bewölkt sodass ich die Berge nicht sehen konnte. Dafür gab es wieder leichten Rückenwind. Heute ist mal nicht viel passiert. Die üblichen Konversationen mit den Iranis im stehen oder während der Fahrt. Bei einem musste ich mit in sein Büro. Da gab es was zu trinken und ein Leckerli. Nach ein paar Minuten kam noch ein Freund vorbei mit einem großen Handy. Ich kam in den Genuss einer Videoshow. Das erste zeigte ihn wie er sich aus dem Beifahrerfenster lehnt und mit dem Fuß steuert. Echt cool? Im nächsten Video wurde einer mit einer Kettensäge Kopflos gemacht. Eine große Sauerei! Videos 3 und 4 waren Pornos. Soviel zur Internetzensur! Jeder 3. Satz (wenn man das Satz nennen kann) war Germany Bum Bum. So geht Völkerverständigung! Mittag war schwierig heute. Die Fressstuben haben alle geschlossen. Nur das ein oder andere große Restaurant hat offen und fast food. Konnte bei einem Mann in seinem Office mein Fladenbrot mit Käse rein hauen. Nicht lange und es ging wieder weiter. Am späten Nachmittag bin ich an einem Eisverkäufer vorbei gekommen. Der hatte nichts dagegen mir ein Eis zu schenken das ich in seiner Gastube genüsslich vertilgen konnte. Für die kleineren Zwischenmahlzeiten suchte ich mir eine abgelegene Stelle wo mich nicht jeder sieht. Das passt aber nicht immer. Die haben aber nichts dagegen und die meisten brechen auch wenn sie können. Abends habe ich in einem Strandbad ein Zimmer erworben. Man muss ja nicht jeden Tag zelten und so eine Dusche ist eben nicht verkehrt. Ansonsten bin ich den ganzen Tag Fahrrad gefahren und Abends mal in die Fluten den kaspischen Meeres gesprungen. Nacht.

Viel schwarz, aber nicht nur!

Viel schwarz, aber nicht nur!

05. Ramadan 1435

Früh ging es noch eine kleine Weile durch die Walachei am kaspischen Meer entlang bis mich das Lange Teerband nach Maschhad aufnahm. So lang wie das Teerband ist, so endlos ist die Schlange der Autos, LKW und Busse. Das sind für mich mittlerweile Strecken die man besser mit dem Bus fährt. Das Fahrrad kann man nutzen um von diesen Straßen weg zu kommen. Man brauch halt Zeit für solche Experimente. Nicht mein Ding so was zu fahren und habe gerade ziemlich die Nase voll von dem Mist den ich hier mache. Da schwirrt die Frage im Schädel herum: Warum mache ich das eigentlich? Wo her soll ich das denn wissen! Zum Lunch wurde ich wieder vom Fahrrad geholt. Genau zur rechten Zeit denn der Magen hatte Mittag schon eingeläutet. Diesmal ein rider aus dem Iran. Er hat eine Runde von 7000km im Iran gedreht. Mit Presse und TV. Davon hat er Bilder und Videos gezeigt. Die essen ja am Tag nichts aber für mich haben sie extra was gemacht. Wie der König fühle ich mich da. Sie kamen gerade aus den Pilzen als sie mich auf der Straße auf gabelten. Die gab es sogleich. Diese Pilzpfanne war das beste Essen was ich im Iran bekommen habe! Ein Gemüsemischmasch ist ja hier eh selten. Nach 3 Stunden musste ich mich los eisen. Die haben mich auf Knien angefleht das ich über Nacht bleibe. Keine Chance, das Visa ist alle und ich muss hier raus! Diesmal habe ich mir in irgend einer Stadt ein Hotel gegönnt. Ich hatte schlechte Laune wegen der Langeweile beim fahren und dem ständigen Lärm der Autos. Außerdem bin ich davon ausgegangen das Schland spielt. Dem war aber nicht so. Es klappt im Iran nicht so gut mit billigen Hotels. Bei den billigen absteigen schreiben sie nicht Hotel dran sondern nur was in ihren Lettern die ich nicht lesen kann. Wenn man die Leute auf der Straße fragt schicken sie einen in die teuersten Hotels. Dadurch bin ich mehr auf das Zelt angewiesen aber die Zeltplätze lassen sehr zu wünschen übrig. Man findet früh und abends gute Stellen aber ab 16 Uhr gibt es nichts geeignetes mehr. Das nennt man wohl göttliche Komödie? Zum anderen hatte ich das erste mal Bettwanzen hier im Iran in einem Hotel. Die haben vielleicht gebissen. Da ist an Schlaf nicht zu denken. Zum Glück war ein anderes Zimmer frei und offen, da habe ich mich in der Nacht einfach rein geworfen. Nacht!

Bei einer Familie zum Mittag.

Bei einer Familie zum Mittag.

06. Ramadan 1435

Am Morgen bin ich nicht aus dem Bett gekommen da die Lust nicht sonderlich groß auf das Teerband war. Mit viel Punk Rock habe ich mich auf dem Bock gehalten und am Abend fuhr ich in einen grünen Nationalpark ein und alles war gut. Wald und Wildschweine, was will man mehr? Es gibt also doch so was wie Wild im Iran. Ein Gruppe trottete gemütlich am Straßenrand ungestört vom Verkehr. Wild? Am Tag war nichts spektakuläres. Die übliche Einladung zum Übernachten bei einer Familie gegen 14 Uhr und abseits meiner Strecke. Nein Danke, muss weiter. Leider war der Informationsfluss zu spärlich und mein Navi aus. Habe zugesagt das ich vorbei komme und musste dann anrufen um mein misstake zu schildern das sie nicht unendlich lange auf mich warten. Große Enttäuschung am Telefon. Die Stadt war an einer anderen Straße und ich bin blind vorbei geradelt. Ich bin ja auch der Leidtragende. Zum Mittag gab es bloß eine Dose Linsen und altes Fladenbrot. Da wird man auch traurig. Bei einem Eisverkäufer bekam ich aber das täglich Milcheis welches sehr gut ist im Iran. Abends, ich hatte noch eine Stunde zu radeln, kam mir einer auf einem Traktor entgegen. Er machte 2 einfache Handzeichen, alles war klar aber ich musste auch diese Einladung zum nächtigen ausschlagen. Er legte den Kopf zur Seite, schloss kurz die Augen, legte die flache Hand darunter und deutete in die Richtung des gerade passierten Dorfes. Völkerverständigung ohne Worte und ohne BumBum. Diesmal stand aber ein schöner Zeltplatz in Aussicht und eine Stunde fahrt kann ich gerade nicht verschenken. Zum einschlafen gibt es derzeit das Känguru Manifest auf die Ohren. Kleinkünstler und Anarchist Marc – Uwe und das Kommunisten Känguru hüpfen gemeinsam durch Berlin, boxen Nazis oder korrigieren Graffitis. Die 2 Bücher kann ich nur empfehlen! 5 Meter entfernt meines Zeltes war ein Abhang und am ende des Abhangs 2m freier Fall in ein Flussbett. In der Nacht ist irgend etwas da abgegangen. Ich schreckte durch die Geräusche aus dem Schlaf auf. Dachte zuerst das Lucy ausgerissen ist. Da ich sie aber angeschlossen hatte konnte das nicht sein. Habe mich also für ignorieren anstatt nachsehen entschieden und bin wieder weg geschlummert. Vielleicht ein Wildschwein das aus der Trollschenke kam und einen Sitzen hatte. Wer weiß.

3 Stunden Pause, Mutti hat gekocht.

3 Stunden Pause, Mutti hat gekocht.

07. Ramadan 1435

Auch wenn ich Zelte komme ich nicht wirklich früh los. 2 Stunden vertrödel ich gern bis ich auf dem Rad sitze. So geht es Abends eben länger. Leider musste an diesem Tag der Wald schnell wieder der Wüste weichen. Es ging ganz sachte 1000m Meter hoch, dass man die Steigung kaum merkt. Die 40 Grad machen einen da schon mehr zu schaffen. Muss ich durch! Am Tag ist nichts passiert und Abends gab es mal wieder Kebab. Welch Freude! Hoffe ich bin bald in China, da esse ich erstmal eine Woche nur. Hund, Katze oder Ratte ist dabei egal. Schmecken muss es und Gemüse ist auch dabei. Ein dicker Junge an einer Tankstelle wollte als Geschenk meine Sonnenbrille. Die konnte ich aber gerade nicht entbehren. Wenn er wüste das sie mit Sekundenkleber zusammen gemehrt ist wäre er wohl nicht so traurig gewesen sie nicht zu bekommen. Meinen alten Kuli und Luftballon wollte er nicht haben. Die meisten wollen eine Foto mit einem Weißbrot haben. Damit kann man ein Lächeln in die Gesichter der Menschen hier zaubern. Manche wollen halt mehr. Eine Sonnenbrille oder eine ganze Nacht anstatt nur 3 Stunden. Diese macht man tot unglücklich. Zum Glück kann ich die Zeitung hier nicht lesen. Randnotiz bei Iran Post: Junge schmeißt sich hinter Wildschwein weil er kein Geschenk von Weißbrot bekommt. Das Leben ist kein Ponyhof! Ich schätze hier radeln jedes Jahr 1000 Menschen durch. Die tun aber bei jeden den sie treffen so als ob es der erste wäre. Leider kann ich sie von ihrer geistigen Armut nicht befreien. Ob ich nun über Nacht bleibe oder gar eine ganze Woche. Das Leben ist halt langweilig und sie entwickeln keine Interessen oder Wissensdurst der gestillt werden könnte. Keine Ahnung welches Leben nun angenehmer ist. Vielleicht sind sie eher wie Kinder und können sich für jeden Touri neu begeistern. In einer kleinen Stadt habe ich ein Hotel gefunden und Fußball geschaut. Nacht!

Als Gott Adam und Eva schuf, waren sie kleine neugierige Kinder, die auf die Bäume kletterten und durch den großen Garten rannten, den er gerade erschaffen hatte. Es bringt doch nichts, einen großen Garten zu haben, wenn es keine Kinder gibt, die darin spielen können. (…)

Dann hat die Schlange sie in Versuchung geführt, vom Baum der Erkenntnis zu essen, danach fingen sie an zu wachsen. Je mehr sie aßen, desto mehr wuchsen sie. Und auf diese Weise wurden sie schrittweise aus dem Paradies der Kindheit vertrieben. Die kleinen Schlingel hatten einen solchen Hunger auf Wissen, dass sie sich schließlich aus dem Paradies hinausgefressen haben!

(Jostein Gaarder – Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort)

08. Ramadan 1435

An diesem Tag konnte ich früh endlich die Hauptstraße verlassen. Hatte schon eine Macke wegen der vorbei rauschenden Autos bekommen. Ab nun ging es durch das Niemandsland zur Grenze. Kleine Sträßchen, Pisten und sehr staubige Feldwege führten mich durch das Gebirge was Turkmenistan vom Iran trennt. Klar müht man sich auf diesem Untergrund mehr ab, aber sobald es durch die Berge geht ist das Fahrradfahren und die Landschaft abwechslungsreicher und die Freude kehrt bei mir zurück. Zum anderen kann man die Hauptstrecken auch mit dem Bus bereisen. In den Dörfern rennen sie den gottlosen Heiden noch mit der Mistgabel hinterher und wenn einen doch mal ein Blick einer Frau trifft verwandelt man sich in eine Steinstatue. Die können vielleicht böse schauen. Zum Mittag wurde ich von einem Studiosi eingeladen. Habe da 3 Stunden vertrödelt. Es gab Pilaw und die müssen den Reis erst mal 2 Stunden kochen bis man ihn beisen kann. Wir haben derweil kommuniziert und es lief die ganze Zeit der Fernsehen. Er hat über den Satelliten geschaut. Das ist eigentlich verboten. Nun schaute er den lieben langen Tag indische oder westliche Musiksender wo halb nackte Frauen im Rechteck tanzen. Natürlich ist der nicht so gut auf die Religion und Regierung zu sprächen. Mir ist aufgefallen das die durch die Einschränkungen und durch das Internet tierische Triebneurosen haben. Viele fragen ob man sich in Deutschland Liebe kaufen kann. Wenn die mal aus ihrem Land raus kommen gehen sie als erstes in den Puff! Zum Kaffee noch weiter fahren müssen war nicht so prickelnd aber nutzt ja nichts, muss ja raus. Bei den Hinterweltlern habe ich dann noch erfahren das die Inder von den Iranern abstammen. 2 Jugendliche auf dem Moped waren echt penetrant und ließen mich nicht in ruhe. Meine Pause musste ich abbrechen und dann sind sie vor mir her gefahren und haben mich eingestäubt weil einer die Schuhe in den Dreck gehalten hat. Dann sind nochmal 2 an mir vorbei gefahren die das ganze Dorf alarmiert hatten das ich komme. Da kamen 15 – 20 Kinder und Jugendliche auf mich zu und alle haben durcheinander geschrien. Da kannst du nichts machen, nur los reisen. Ein paar kamen noch eine Weile mit dem Moped hinterher und wollten Geld tauschen. Als hätte ich Euro dabei. Geschlafen habe ich unter dem kleinen Wagen. Nacht!

Bauern in Reihe und Glied

Bauern in Reihe und Glied

09. Ramadan 1435

Durch die 3 stündige Pause am Vortag hatte ich die Kilometer nicht geschafft und musste heute aufholen. Es stand ja nur ein 2300m hoher Pass im Weg. Die Einladungen an der Straße habe ich alle rigoros ausgeschlagen. Auch wenn sie mir mit einer handgeschriebenen Einladung der Frau hinterher kamen. Wenn ich sage wo ich hin will schicken mich alle zurück. Mein GPS weiß mehr als die Leute die schon 50 Jahre hier leben. Diese fahren lieber einen Umweg von 100km als über den Pass zu fahren. Gut, die Straße war das letzte Stück wirklich nicht so doll! 100 Höhenmeter habe ich in einem Auto verhüpft. Das war ganz angenehm. Der musste aber nicht bis ganz hoch und ich habe den Rest eben selber zusammen getreten. Es geht ja schließlich ums runter fahren, nicht! Auf dem Pass habe ich auch noch die letzte Einladung zum Tee in den Wind geschlagen und bin ins Tal geschossen. Adrenalin fetzt! Kurz vor dem Zielort ging es nochmal einen km Berg auf. Das ging gar nicht. Musste schieben. In der Grenzstadt angekommen traf mich sogleich der Schlag. Ich dachte nach Asgabat ist ein großer Grenzübergang und eine richtige Stadt. Da war aber nichts. Das Hotel musste von irgend einem Aufgeschlossen werden.

Landschaftsgegeile!

Landschaftsgegeile!

10 Ramadan 1435

Vorletzter Tag laut Visa. Nun musste ich bloß noch nach Maschhad das Visa für Turkmenistan abholen. Das Militär sagte mir es fährt kein Bus nach Quchan. Um 7 Uhr morgens sahs ich in einem kleinen Bus und bekam erst mal einen Cai ausgegeben. Ab Quchan ist man wieder an der großen Straße und es gibt Busse nach Maschhad. Ich war schon reichlich spät und hätte nicht gedacht das ich es an diesem Tag noch schaffe. In Maschhad angekommen bin ich mit dem Taxi zur Botschaft. Da ging alles reibungslos und in einer halben Stunde hatte ich mein Visa. Als ich es in den Händen hielt begann der Rückweg. Taxi zum Busterminal und Streitereien um den Preis bis ich ihn was gegeben habe und einfach ausgestiegen bin. Der wollte noch mehr. Bus nach Quchan. Von da sagte man mir es fährt kein Bus zur Grenze. Ein Busfahrer hat mich für umme bis in die Hälfte des Weges mitgenommen und von da aus bin ich getrampt. Bin mit 2 Jugendlichen mitgefahren. Musste zahlen und BumBum wiedermal. Die haben es nicht einfach! Alles geschafft und auf den Tag genau raus aus dem Iran in den nächsten Stress. Visa is fucking the human rights in the ass. Kein Mensch ist illegal. Kein Reisender und erst recht kein vertriebener Flüchtling!

Links über dem Berkamm und schon wäre ich in Turkmenistan! Ganz ohne Grenze.

Links über dem Berkamm und schon wäre ich in Turkmenistan! Ganz ohne Grenze.

Input / Output

Je länger die Touren werden desto mehr Unsinn steckt man sich in die Figur und da es nichts kostet noch mehr. Bei 6 Liter Wasser am Tag ist es normal 2 mal pissen zu gehen. Da ist halt nichts mehr flüssig. Das ist wie wenn man eine Tube Salbe ausdrückt. Vielleicht könnte ich das Zeug ja als Salbe verkaufen. Hinten raus fällt eine hoch verdichtete kleine braune Kugel die sogleich im Erdreich verschwindet da die Grenzflächenpressung der Erde kleiner ist als die Kraft der Kugel durch die Fallbeschleunigung. Ich kann bloß hoffen das die Erde sich verdichtet sonst rauschen die Kugel wohl durch den Erdkern.

Hütte in den Bergen von Bauern.

Hütten in den Bergen von Bauern.

Ramadan

Das versteh ich wirklich mal gar nicht! Finde keinen ersichtlichen Grund für dieses Handeln. Die Christen fasten ja auch und für mein verstehen finde ich die Art und Weise auch richtig. Bei den Muslimen erschließt sich das mir nicht. Zum Vorgehen. Mit 15 Jahren beginnt man, oder eher oder später. Man isst und trinkt den ganzen Tag nichts um sich dann bei Nacht richtig den Wanst voll zu hauen. ??? Als würde Allah in der Nacht nichts sehen. Das fasten ist einer der 5 Pfeiler des Islams und wird vom Koran befehligt. Im Ramadan wurde Mohammed der Koran offenbart. Dadurch ist er ein heiliger Monat. Ich habe verschiedene Aussagen zu den Gründen. Der eine sagt zur Wertschätzung der Nahrung. Der andere erzählt davon, dass Mohammed in ein Tal geschickt wurde wo es nicht viel gab. Wahrscheinlich eher vertrieben! Gottlose Zungen behaupten dagegen Mohammed hatte mal einen Monat fiesen Durchfall und um sich zu rechen hat er den Fastenmonat eingeführt. Alles schön und gut aber sich vor dem schlafen gehen den Bauch voll zu schlagen ist eine Nummer zu hoch für mich. Man soll ja nicht denken sondern folgen!

Route Teil 2 Iran: vom Meer nach Turkmenistan.

Route Teil 2 Iran: vom Meer nach Turkmenistan.

Ergeben 2 verzerrte Bilder das Richtige?

Durch die schier grenzenlose Gastfreundschaft der Iraner habe ich natürlich ein total positives Bild vom Iran und kann nichts über ultrakonservative Menschen berichten. Klar, diese kommen nicht zu mir. In den westlichen Medien wird dagegen berichtete das es nur Terroristen, Frauenhasser und Uranfetischisten im Iran gibt. Wenn man beide Bilder übereinander legt bekommt man ein Bild von einem ganz normalen Staat/Volk. Es gibt gut und böse. Menschen und Regierende. Normale, Linke, Konservative und Kurden. So wie in jeden anderen Land. Bloß das es keine Obdachlosen gibt. Immerhin dürfen sie wegen vergebener Lizenzen deutsche Gewehre herstellen. Der Iran war mal ein Freund des Westens! Man hat mir auch berichtet das der Iran vor der islamischen Revolution recht offen war. Das Känguru und Marx sagen dazu: „Es passiert alles 2 mal in der Geschichte, einmal als Tragödie und einmal als Farce“!